10 Quadratzentimeter 4,- Euro und die Entwicklung dauert noch ein paar Jahre. Wenn ich jetzt mit dem Abnehmen anfange, könnte es recht preiswert werden:-)
Ich befürchte, wenn das wahr wird und tatsächlich funktioniert, wird die Welt von Modetattoos überschwemmt. Ist dann wie Haare färben, wenns nicht mehr gefällt wird es rausgewaschen.
Ich meine, wenn man sich eben über die Jahre von seinem Tattoo entfernt hat, so seelisch gesehen, dann kann man es ja vll. wegmachen lassen. wobei ich es dann von leuten wie denen aus dem Ruhrpott machen lassen würde.
naja, erstens ist es die bild-zeitung... da hatten wir doch letztens gerade eine ziemliche "blöd"-story von denen, oder ? : )
zweitens erscheint mir das ganze, wenn es denn wirklich so wie beschrieben funktioniert, ÄUSSERST optimistisch. dieser doktorand will ja diesen natürlichen abbau-prozess wieder in schwung bringen. aber so wie sich das liest, müsste man doch meinen, dass tattoos auch ohne creme quasi fast vollständig verschwinden (und die creme dies dann unterstützen würde). tun sie aber nicht. das heißt, dass man da sehr, sehr viel mehr an "makrophagen" "aktivieren" müsste, als der körper es jemals von sich aus täte.
wie realistisch, bzw. aus medizinischer sicht richtig das ganze ist, kann ich nicht sagen.
für mich liest es sich wie diese collagen-füller-falten-killer-cremes... und wir wissen alle wie toll die wirken... : )
(und drittens: wegen dem mist müssen schweine leiden...)
verfasst von Thirty am 5. März 2015 - 15:22.
Die BILD...hmmm...welche Gazette war das nochmal? Ach ja, das war doch diese immer fundiert recherchierende Postille mit dem Feuilleton-Mittelteil, den umfangreichen Seiten über Philosophie und Wissenschaft und dem Anspruch, nichts als die reine Wahrheit zu berichten, nicht wahr?
Gesegnet mit dem laut Titanic kleinstbepimmelten Chefredakteur aller Zeiten (K.Diekmann/ Springer-Taliban) ?
Wenn also dieser Bericht über eine neuartige Tattooentfernungscreme ähnlich "gut" und fundiert recherchiert sein sollte wie das übrige Oevre dieses Blut-und-Spermablattes ("Faule Griechen klauen unser Geld" , "Mandy, die süsse Tittenmaus von Seite 3, gleich neben Alice Schwarzers Kolumne" (sic!) ), dann dürfte sich in nächster Zeit wohl eher nichts ändern im Lager der Modetätowierten.
Aber ist ja auch verständlich, es recherchiert sich ja auch eher schlecht, wenn man mit dem Kopp bis zum Anschlag im Anus der Machthabenden (ibidem: A. Merkel, H. Seehofer) steckt.
Aber genug der Beschäftigung mit diesem eklen Stammtischmeinungsmacher. Nur eine Sache noch, in Richtung LennyRemi:
Nein, die Schweine leiden nicht mehr als sonst, denn die Ohren sind Abfallprodukte unserer Massentierhaltung und - schlachtung.
Es ist zum Beispiel ein verbreiteter Irrglaube, dass man den Tieren etwas gutes tut, wenn man Vegetarier oder gar Veganer wird.
Als ich vor über 25 Jahren den Schritt zur fleischlosen Ernährung ging, hatte ich noch dieselbe Illusion. Damals waren so zirka 0,5 % der Deutschen Veggies. Jetzt, mehr als zwei Dekaden danach, gibt es rund 10 % der Bevölkerung, die Fleisch ablehnen, doch die Schlachtquoten sind gestiegen, die Betriebe mit Massentierhaltung mehr und grösser geworden. Das, was der Deutsche an Tierkadavern nicht mehr frisst, das wird einfach ins Ausland exportiert, denn das Fleisch wird so billig "produziert", dass sich sogar der Transport nach Afrika noch lohnt.
Deswegen ist es ein Trugschluss, wenn man meint, ohne diese tätowierten Schweineohren hätten weniger fühlende und lebende Wesen den Gang in die automatisierten Vernichtungsanstalten gehen müssen, nein, denn wir haben im Fleischgewerbe KEINE Bedarfsproduktion, sondern eine Überschussproduktion. Der Fehler liegt im kapitalistischen System begründet, welches seit seiner "Erfindung" elementar auf Ausbeutung anderer (und oft auch der eigenen Landsleute) angewiesen ist. Wer sich also für einen anderen Umgang mit nichtmenschlichem Leben ehrlich und nachhaltig einsetzen will, der darf sich nicht in solcherlei Illusion flüchten, der muss sich selbst die Systemfrage stellen. Kein einziges Schwein wäre ohne diese geinkten Ohren weniger umgebracht worden, eine Wahrheit, die dem durchschnittlichen Tierschützer und dem durchschnittlichen Modevegetarier leider seit mehr als zwanzig Jahren nicht in den Kopp zu bekommen ist.
Die professionellen Tötungsanstalten (vulgo: Schlachthöfe) laufen im selben Tempo weiter, selbst wenn alle Deutschen auf einen Schlag morgen früh zu Veggies mutieren würden...so lange sich mit dem Ausbeuten der Tiere irgendwo auf der Welt noch Geld verdienen lässt, so lange wird sich nichts ändern. Nicht die Tötungsquoten inklusive all der vom Normalverbraucher hingenommenen Quälereien und dem Leid des "Schlachtgutes" und schon gar nicht die Ausbeutung der Natur als solches, welche dem Phänomen Massentierhaltung und -schlachtung in seinem Fundament zugrundeliegt. Geld ist "unser" Gott und die heutigen Kathedralen, mit Marmorfussböden und teuerem Interieur ausgestattet, sind am Eingang mit "Deutsche Bank", "Commerzbank" und anderen heiligen Namen gekennzeichnet. Und diesem Gott hat sich ALLES unterzuordnen, vom ausbeutbaren Coltanerz für die Handys über die "dreckigen Viecher" bis hin zum Arbeiter. Tierschutz und echte Anteilnahme am Leid der Tiere beginnt erst beim Stellen der Systemfrage...alles andere ist nicht konsequent zuendegedacht.
Die Tötungsmaschine läuft weiter und weiter...Schweineohren werden zu Millionen täglich "produziert", nur um im Abfall, eurer "leckeren" Wurst oder im besten, weil sinnvollsten Falle, als Kauspielzeug für eure Haushunde zu enden.Sich also über die paar wenigen bei dieser Studie benutzten Exemplare zu echauffieren ist reichlich vermessen, denn ohne diese Studie wären die Ex-Besitzer der Ohren genauso tot, in Stücke zerlegt, teilweise sogar noch bei vollem Bewusstsein, hätten die gleichen Qualen auf dem Wege zur "Schlachtreife" erdulden müssen, nur um in den Hals irgendeines Fleischfressers geschoben und kurz danach von ihm wieder ausgekackt zu werden.
Die Maschine brummt. Ob tätowierte Öhrchen oder nicht.
Wenn dir, LennyRemi, die Tiere also wirklich am Herzen liegen, dann schau bitte tiefer und lass´ dich nicht vom vorherrschenden Infantilismus im "Tierschutz" verarschen.
Was aber nicht heißen soll , das man jetzt wieder bedenkenlos Fleisch essen kann, nur weil sich in der Richtung ja eh nix tut. Der Trend zum Vegetarismus ist endlich mal ein sinnvoller Trend , und es wird sich da schon was ändern. In Polen zum Beispiel , gibt es sehr viel Alternativen zum Fleisch , mehr als bei uns. Und so viel wird echt nicht exportiert, deine Zahlen die du da genannt hast , beziehen sich auf Deutschland , weil ne Gelbwurst billiger ist als n Tofuaufschnitt. Aber das Bewusstsein wächst dafür auf jeden Fall trotzdem. Und indem man kein Fleisch isst, tut man auf jeden Fall trotzdem was für diese Tiere und geht mit guten Beispiel voran, was auch andere zum nachdenken bringt.
Auch wenn du mit den Ohren recht hast ( diese sind tatsächlich ein Abfallprodukt) aber bei Leder siehts da schon anders aus. Das ist nämlich kein Abfallprodukt , in Indien werden die Rinder nur deswegen geschlachtet, und von da stammt das meiste Leder das hierzulande verkauft wird. - Sry fürs OT, aber wenn man schon beim Thema is
lieber thirty,
ich bin wahrscheinlich eine der letzten hier auf der seite, der du etwas über tierethik erzählen musst. ebensowenig über die abläufe des kapitalistischen systems. also immer mal vorsichtig, wem du vorschnell vorwirfst, er/sie ließe sich "vom vorherrschenden infantilismus im "tierschutz" verarschen".
wenn du es genau wissen willst: ich trete für eine umfassende theorie der politischen rechte für alle tiere (menschen und nichtmenschen) ein. ich bin auch der meinung, dass es über eine beendigung aller instrumentalisierung anderer tiere durch ausbeutung hinaus moralische pflichten gegenüber anderen lebewesen gibt (anders als zB tom regan oder gary francione, die zu den berühmtesten köpfen der tierrechtstheorien gehören, aber auch die ansicht vertreten, dass man "die tiere einfach alleine lassen sollte" sprich, es am besten für sie wäre, wenn sie alle keinen kontakt zu menschen hätten - was aus unterschiedlichen gründen meiner meinung nach nicht haltbar ist).
ich bin mir auch bewusst, dass das wirtschaftssystem und letztenendes auch die bevölkerung, die politik (lokal...global...) und alle anderen bereiche, die ich anprangere, sich wahrscheinlich selbst zu meinen lebzeiten nicht dahingehend verändern wird, dass die basalen rechte aller lebewesen anerkannt werden (wenigstens anerkannt, wenn schon nicht in allen bereich umgesetzt...). wir schaffen das doch nicht mal nur unter uns menschen...
trotzdem halte ich nichts davon, sich hinter "dem system" zu verstecken und sein eigenes nichts-tun und seine nicht-(mehr)-entrüstung über das, was da tagtäglich passiert, mit einem "da kann ich als einzelner doch eh nichts machen"/"das system läuft, ob ich mitmache oder nicht"/ etc. etc.
(ich will damit NICHT andeuten, dass du so zu denken scheinst...)
aber da du meiner randbemerkung, die man übrigens einfach auch nur als sichtbarmachen des leids, das viele andere sonst gar nicht bedenken würden, verstehen kann, so viele worte gewidmet hast, scheint dir das thema auch am herzen zu liegen. wie geschrieben... nicht zu schnell urteilen... : )
verfasst von Thirty am 5. März 2015 - 21:25.
Da gehen wir doch schonmal d´accord,LennyRemi.Mir war nur wichtig, diese illusionäre und, wie du als ebenfalls veggie zugeben musst, weit verbreitete Schlussfolgerung als das zu brandmarken, was sie ist. Nämlich Wunschdenken.
Es ist leider nicht damit getan, mit dem Fleischessen, Milchtrinken und Leder/Pelz aufzuhören. Ich wollte darauf nur hinweisen.Diese Baustelle ist grösser noch als die Elbphilharmonie,Stuttgart 21 und der Flughafen Berlin zusammen, mit wenigen Handgriffen wie der Konvertierung zum vegetariertum ist die Schlacht allenfalls angenommen, aber bei weitem noch nicht gewonnen.Schön, dass es noch andere gibt, die sich über das gesamte Themenfeld einen Kopf machen...meinen Respekt haste jedenfalls, sowohl für deinen Veganismus als auch deine Intelligenzleistung, diesen nicht als Generalabsolution zu sehen, sondern weiter zu denken.
Und hinter dem System verstecke ich mich nicht, bin auch nicht in meinem Bestreben nach einer besseren Welt für alle Lebewesen zurückgestossen, kann aber diesen romantisierenden Quatsch, den viele Modeveggies von sich geben, einfach nicht mehr unkommentiert lassen. Vielleicht inspiriert unser kleines Zwiegespräch ja noch andere, sich über das, was tagtäglich stattfindet in den Ställen, Zuchtanlagen und eben auch Schlachthöfen, Gedanken zu machen, die die "Man muss nur aufhören, fleisch zu essen und alles wird gut"-Ethik transzendiert. Ist wie bei den Hanffreunden, bei denen ja auch mancherseits die irrige Meinung besteht, man müsse Hanf nur weltweit legalisieren und alle sind zu breit, um noch etwas böses zu tun.
Also nix für ungut...;)
Oh ja , da hast du Recht.
Ich seh das genauso, die Gesellschaft sollte Tiere nicht mehr als Objekt sehen, sondern sich einfach mal der offensichtlichen Tatsache klarwerden , das Tiere fühlende Lebewesen sind und das Recht auf ein würdevolles Leben haben.
In Indien wurde ja vor paar monaten beschlossen, das Delfine nun " Personen" sind und fast die gleichen Rechte haben wie Menschen. Für viele hört sich das absurd an , aber wer hat eig bestimmt das Menschen wichtiger / mehr wert sind als Tiere ? Erst wenn wir den Schmarrn aus unseren Köpfen ausgetrieben haben, wird es ne radikale Verbesserung geben.
tja, hoffen können wir ja : )
traurige anekdote: in einer lehrveranstaltung zum thema glück aus moralphilosophischer und rechtsphilosophischer sicht, die besucht habe, erzählte eine der professorinnen über die treffen mit einigen ihrer veganen freundInnen. sie lachte herzlich über die "moralisierenden" veganerInnen, die ihr ein "schlechtes gewissen" machen wollten und ihr klarzumachen versuchten, dass fleisch etwas schlechtes sei. sie fand das völligen blödsinn und erzählte, wie sie dann aus trotz extra viel fleisch gegessen hatte.
lachen des studierenden publikums...
sie fand am veganismus/vegetarismus allerdings nicht die von dir genannten punkte diskutabel, sondern fand es einfach lächerlich, dass jemand IHR wegen "so einer sache" ins gewissen reden wollte...
das beste daran: das hauptgebiet ihrer forschung und lehre ist die feministische theorie.
da sollte man meinen, dass wenigstens diejenigen, die sich mit unterdrückung und dem kampf um rechte auskennen, sensibler wären... : /
Welcher Modeveggie denkt denn " wenn ich aufhöre mit Fleisch wird alles gut"? . Irgendwie kann ich dich nicht verstehen , weil jeder sollte bei sich selbst anfangen , wenn man " die Welt ändern möchte " . Also ja , es ist der richtige Schritt in ne bessere Richtung , seine Ernährung umzustellen und damit auch ein gutes Vorbild zu sein.
Da bin ich froh um jeden einzelnen Modeveggie, scheiss egal aus welcher Intention er jetzt Fleischlos lebt.
das problem an der sache ist aber, dass selbst noch so viele veggis viele dinge, die wir unseren mitgeschöpfen antuen, nicht ändern.
es IST definitiv ein schritt in die richtige richtung, aber solange nicht die systematische rechtslosigkeit und die nicht-einbeziehung von tieren in alle unsere moralischen/politischen/wirtschaftlichen entscheidungen in angriff genommen werden, ist es ein wenig aussichtsreiches bestreben.
vergleiche den missbrauch von menschen als sklaven: selbst wenn sich x menschen dazu entscheiden, keine sklavenprodukte zu kaufen, so wird es trotzdem sklaven geben. selbst wenn die sklavenhalterInnen entscheiden (aus wirtschaftlichem druck zB), ihre betriebe aufzugeben, so ändert das trotzdem nichts an der stellung der sklaven (ihrer rechtslosigkeit etc.). bei all den anderen problemen, die damit einhergehen, bleibt auch alles beim alten.
schwierig ist auch, dass wir menschen unser gewissen schnell zufriedenstellen und dann über weitere probleme einfach hinwegsehen.
aber ich bin absolut deiner meinung, dass wir alle bei uns selbst anfangen können/sollen und alles tun sollten, was in unserer macht steht! daran ist sicher nichts falsch! : )
verfasst von Thirty am 6. März 2015 - 9:52.
Wieso bist du froh um jeden Modeveggie? Meinst du, die Supermärkte ordern deswegen jetzt weniger "Ware" vom Grossmarkt? Meinst du, die Fleischverwertungszentren juckt das? Wie gesagt, was der Deutsche an Aas nicht mehr frisst, das frisst eben dann der Franzose, Spanier, Italiener, Afrikaner usw...
Tatsächlich tut sich, wie von mir gezeigt, an den Schlachtquoten trotz Trend zum Vegetarismus nichts positives, sondern das Gegenteil.
Selbst ich als Langzeitfleischverweigerer musste mir schon eingestehen, dass der Verzicht einzig und alleine MIR etwas bringt, denn kein Schwein, keine Kuh, kein Hühnchen wird wegen meiner persönlichen Entscheidung weniger geschlachtet. Natürlich kann man argumentieren, man bekäme eine Vorbildfunktion und andere Leute könnten sich dazu animiert fühlen, den Fleischverzicht für sich auch mal auszuprobieren. Leider sind das aber nur temporär sehr begrenzte Experimente, die, wie aufgezeigt, keine Auswirkung auf die Tötungs- und Vermarktungsindustrie haben.
Man schaue doch nur einmal auf den letzten Bundestagswahlkampf und den von den Grünen vorgeschlagenen Veggieday. Da war dann von Nahrungsfaschismus und anderen üblen Dingen die Rede, "unser" Adolf wurde auch prompt als Vorzeigegruselmann ("Das macht Vegetarismus aus Menschen") aus seiner Moderkiste geholt und generell liess man aber auch keinerlei echte Auseinandersetzung mit dem Thema zu.
Meinst du wirklich, hier könne irgendeine Vorbildfunktion greifen? Oder bei der von LennyRemi erwähnten Professorin, die in kindlichem Trotz reagierte?
Ich glaube, dass wir Veggies endlich damit aufhören sollten, uns selbst die Tasche vollzulügen, wir würden mit unserem Verzicht wirklich etwas ändern, so hart es auch sein mag. Wir ändern doch letztendlich nur etwas für uns selbst, nicht aber für die Tiere. Der Hebel ist zu kurz, um ein widerwärtiges System aus den Angeln zu wuchten.
Wir ändern UNSERE eigene Welt, nicht die der Tiere. Unser Ansatz ist mMn viel zu kurz gedacht und im Lichte genauerer Betrachtung doch auch zutiefst anthropozentrisch, ja sogar egozentrisch. Im Übrigen ist das ja auch eine gern genommene Argumentation gegen vegetarischen Missionarseifer (man beachte das Wort "Missionars-"), für einige stellt die Ernährungsweise sogar einen unmittelbaren Religionsersatz dar.
Wenn wir also wirklich etwas ändern wollen, dann müssen wir als Veggies uns schonungslos von all der unvorteilhaften Denke befreien. Die ganzen Argumente a la Welthunger, die infantile Vermenschlichung der Tiere, der religiöse Eifer...all das muss weg, um einer echten Ethik Platz zu machen. Und einer neuen Form der Politik, die sich nicht auf die Zweibeiner konzentriert.
Einen breiten Effekt hat eben nur das Anbieten einer völlig neuen Vision für die Allgemeinheit...inklusive einer Ethik, die die Schlachthofbetreiber von SICH AUS zum Aufgeben der Tötungsstationen bewegt. Erst dann, wenn der letzte Schlachthof die Pforten zur Tierhölle für immer schliesst, erst dann ist tatsächlich wirklich etwas erreicht.
Der Vegetarismus MUSS endlich erwachsen werden, sonst wird ihn der Kapitalismus erst vereinnahmen und danach verdaut wieder ausspucken. Und jedem Veggie muss klar sein, dass eine Welt, die den Tieren mehr zubilligt als das reine "Ressource sein", sich von unserer jetzigen, kapitalistisch geprägten Welt ungefähr so sehr unterscheiden wird wie unsere heutige Welt von der Steinzeit. Nicht das sanfte Aufwecken einer schlafenden Mehrheit mittels "Vorbild"-Wachstreichelns, sondern die Schaffung historischer Fakten durch eine echte Revolution, die die Abschaffung des Fleischkonsumes durch die Abschaffung des inhumanen Ausbeutersystemes erreicht.
Ja, ich stimme dir zu, dass jeder bei sich selbst beginnen sollte. Was aber, wenn nach dem Beginn bei sich selbst nichts mehr nachkommt? Ist es dann nicht nur eine Egomasturbation ersten Grades, die allenfalls dazu taugt, sich selbst ein klein wenig "besser", "moralisch hochwertiger" und "zivilisierter" vorzukommen?
Wenn schon bei sich selbst anfangen, dann muss der Weg auch weitergegangen werden, ansonsten ist jeder Schritt nur Illusion fürs Ego.
In einen rasenden Zug nicht einzusteigen wird den Zug nicht anhalten können, das schafft nur das Betätigen der Bremse. Man rettet durch seine Absenz im Zug nämlich ausschliesslich sich selbst.
Eine neue Ethik ist gefragt. Ohne diese kann ich mir nochmal 25 Jahre als Veggie an die Backe schmieren, denn nichts wurde durch meinen Verzicht bewirkt.
Diese neue Ethik zu formulieren und in die Gesellschaft einzubringen ist mMn viel wichtiger als der reine Verzicht, denn nur so hat unser Tun auch einen tragenden Effekt. Und wie wenig man das Thema als einzelnes behandeln kann, das sieht man zB an Veggies, die zwar fleischlos essen, aber für die Beibringung ihrer Nahrung mit dem SUV 30 Kilometer zum nächsten "Öko"-Markt kacheln...und das dreimal die Woche. "Ich esse sie nicht mehr, aber ich verseuche ihnen die Atemluft und zerstöre ihnen ihre Lebensgrundlage"- Ethik at its finest...
Man mag mich jetzt belächeln, aber meine Zeit als Veggie hat mich auch für die Scheinargumentation der "eigenen" Szene sensibel gemacht...mMn muss man hier tatsächlich zuerst vor der eigenen Haustüre kehren, damit man anderen diesen sauberen Eingangsbereich schmackhaft machen kann...zu viele meiner "Nahrungsgenossen" sind für die eigenen Lügen und Gefälligkeitsinterpretationen ihres Tuns nämlich taub und blind.
Wahrheit tut not.
Bis zu dem Punkt, dass die Bildzeitung eh nur Mist schreibt und auf Schlagzeilen um jeden Preis aus ist, bin ich noch mitgekommen und bis dahin passt das ganze auch zum eigentlichen Thema, Tattoos. Der Rest gehört ins Tierschutzforum und/ oder ins Politikforum ( falls es Soetwas gibt).
Finde ich nicht, Tim. Ich meine, man legt zB dem Schwanzrosenchinakollegen ja auch nicht ans Herz, in ein Penisforum (gibts bestimmt) umzuziehen. Und LennyRemi hat den unmittelbaren Anlass für meinen Post geliefert, im Zeitalter von "veganen" Tattoofarben und ähnlichem Tierschutzunsinn ist mein Post also durchaus legitim. Oder bist du einfach nur von der meinerseits schonungslos vorgetragenen Wahrheit abgestossen, weil der Verdrängungsmechanismus temporär von meinen Worten ausser Kraft gesetzt wurde? Naja, seis drum....das Internet wird wohl auch trotz meines Posts nicht in naher Zukunft wegen zuviel Text geschlossen werden müssen...;)
Du hast ja sicherlich recht, nur wird ja hier immer wegen OT gemeckert, somit hätte ein Großteil deines Textes in die Antwortfunktion unter dem Beitrag von LennyRemi gehört. Hier im Beitrag geht's doch lediglich um Sinn oder Unsinn einer solchen Creme, beziehungsweise des Beitrags der Bildzeitung. Aber gut, man muss ja jetzt auch nicht wieder über gewisse Grundsätze bis ins kleinste Detail diskutieren, Alles ist gut. Mich stört ja OT eh nicht. Aber du weißt ja, es gibt immer wieder Menschen, die wollen einfach nur was zum Thema lesen und dann kommt unter der Tattooentfernungscreme der Kommentar über Politik und Tierschutz.
hmm...ich fand den Thread bis zur Aussage von 30/30 ziemlich belanglos....hast zwar theoretisch recht Tim, aber manche Themen ziehen andere nach sich...ick fands sehr interessant :-)
Nur weil es einpaar usern nicht gefällt, das man gegebenenfalls mal außerhalb des Themas was bespricht , heißt des ja nicht das wir uns da immer dran halten müssen - so als ob man sich mit seinen Freunden irgendwo trifft um nur über Autos zu reden und dann sauer zu werden, wenn der andere mal über ein Motorrad redet :/
Zur Creme : hab davon auch schon vor paar Wochen wo anders was gelesen. Falls das echt irgendwie klappen sollte , Find Ichs ne gute Sache
verfasst von Thirty am 5. März 2015 - 20:22.
Diesmal explizit zur Creme:
Man mag mich jetzt für bekloppt halten, aber ich finde die Entwicklung dieser "Easy Off" Tattoocreme zumindest sehr zweifelhaft, wenn nicht sogar massiv kontraproduktiv.
Aber okay, in einer Zeit, in der chirurgisch aus Würsten Mumus werden (und umgekehrt, je nach gusto des/der BetroffenInnen ^^), da kanns doch nicht angehen, dass man zu einmal getroffenen Entscheidungen stehen muss bis man den Arsch final zukneift.
Leider war aber genau das der Grundreiz an Tätowierungen , eben dass sie nicht mehr ohne weiteres einfach so weggecremt werden können. Irgendwie dünkt mir, dass mit einem Erfolg dieser creme wohl alle Dämme brechen werden, ich sehe jetzt schon 15 jährige Voll"gangsta"spackomaten, die sich die Fresse knüppeldicke mit "uldrahaddem Krasszeuch" zuballern lassen werden...für die Party am Samstag, am Montag kommt ja dann zum Glück das Paket mit der Zaubercreme.
Ich meine, bei tatsächlicher Wirksamkeit ohne Schmerz geht hier eine Hemmschwelle verloren, ohne die wir uns auf noch viel mehr an oberflächlich-dümmlichen "Hauptsache tätowiert zum Schocken"-Arbeiten einstellen können.
Wenn man dem tätowieren diese trotz lasermöglichkeit noch anhaftende Ewigkeit komplett nimmt, dann wirds für jeden, der darin mehr sieht als eine temporäre Körperbemalung, wahrscheinlich furchtbar bitter....fehlt nur noch eine Möglichkeit, das tattoo total schmerzfrei zu applizieren, aber da gibts doch bestimmt auch bald eine Creme...oder was von Ratiopharm.
Bildchen aus dem Netz ausdrucken, auf die Pelle legen und mit Tattoocreme drüberschmieren....und schwupps ist nach 3 Stunden Einwirkzeit der ganze Driss drin. Ich weiss nicht, wie ihr das seht, aber ich fühle mich zunehmend unwohl, wenn Tattoos bald nur noch sowas ähnliches sind wie Haare bleichen und färben.
Sei es beim Einbringen in die Haut..oder beim Wiederherauslösen mittels Creme.
Sollte Dr Seltsam hier mit seinem Produkt Erfolg haben, dann ists wohl um den Kernpunkt von Tattoos endgültig geschehen.
Was macht es jetzt für nen Unterschied für dich persönlich , wenn sich 15 jährige ihre Fehler nun wegcremen können oder nicht ? Klar , kann man da nicht mehr voller Schadenfreude vorm Handy hocken und sich denken: " Haha viel Spaß mit deiner Gurke " - aber wenn bei dir mal n tättowierer z. B mal nen ganz schlechten Tag hat , und dein tattoo komplett versaut , wäre es doch auch gut wenn da ne Creme hilft.
Die wird dann auch nicht gerade billig sein, und man wird es sich trotzdem immernoch gut überlegen ob man sich Tättowieren lässt. Weil tattoos werden dann ja trotzdem nur ner ( etwas größer werdenden) Randgruppe gefallen und immernoch der Oma einen Schock verpassen :D
Da muss ich dir ganz doll recht geben. Hast meinen Eingangskommentar quasi mit Leben erfüllt. Aber zum Glück steht das ja in der Bild, bis das wahr wird bekommen wir hoffentlich nichts mehr davon mit. Die ganzen " tollen Tattoos" auf der Seite hier. Jedes Jahr ein Anderes vom gleichen Einsteller auf dem gleichen Körperteil. * grusel*
Die ganze sache ist wie ne Diskussion für oder gegen "Ohren anlegen lassen" man kann seine Ohren natürlich abstehend lassen , aber wenn es ne Möglichkeit gibt sie sich anlegen zu lassen und sich damit besser zu fühlen - warum nicht?
verfasst von Thirty am 5. März 2015 - 20:54.
Ohren anlegen lassen ist hier ein Vergleich der so stark hinkt wie ein gewisser Ex-Propagandaminister.
Denn die creme wäre ja eher sowas wie "Och, heut leg ich sie mal an, morgen geh ich auf einen human Elephant Kongress, da lass ich sie wieder abstehend operieren und übermorgen hol ich die auralen tragflächen dann wieder ein."
Es dreht sich hier um Beliebigkeit, denen die Tätowierungen nicht anheimfallen sollten, mMn.Wie Tim schon schrobte, ich bin auch nicht auf Bilder von Tattoos scharf, die schon nächstes Jahr wieder passe sind, weil nicht mehr ins Modekonzept passend.
Ein Tattoo sollte ja im Idelfall mit dem Träger eine Einheit sein, sein Wesen nach aussen transportieren und auch den träger durch die Beständigkeit inspirieren.
Fällt dieser Aspekt weg, dann werden tattoos nicht nur Modeobjekte, nein, dann sind sie Wegwerfware geworden. Für die Kunstform tattooing wohl der worst case...dann nehme ich doch lieber einen schlechten tag meines Inkers hin, lasse reparieren, wenn er wieder besser drauf ist und freue mich, dass Tattoos nicht zur Ware mit Halbwertszeit von ca. 2 Wochen werden.
Und wir unterhalten uns über die kurze Haltbarkeit von realistics....schon irgendwie witzig,oder? Bald wirds wohl keine verschwommenen Realistics mehr geben, denn bevor da was verschwimmt, hats die Zaubercreme schon lange entsorgt.
Wenns soweit kommen sollte, dann bin ich wohl nicht der Einzige, der sich dann aus der Szene wegen akutem Ãœberekel entfernt.
Ich bin gegen die Creme, wie auch gegen diese Betäubungssalben. Will aber damit niemanden verurteilen der solche Hilfsmittel anwendet. Nur für mich ist das nichts. Ich finde Motivwahl, Suche nach passenden Inker und den Tätowiervorgang fast wichtiger, wie das Endprodukt. Keine Ahnung wie ich das erklären soll, aber ich lasse mich mich nicht wegen Mode usw. tätowieren, da fände ich es mitlerweile schon fast besser unbunt zu bleiben.
Seh ich genauso. Ich will nicht behaupten, der Weg (das tätowieren an und für sich) sei das Ziel, aber der Prozess des Inkens, sich mit den eigenen Emotionen und Schmerzen auseinanderzusetzen, das gehört unauslöschlich zur Gesamterfahrung.
Es zu einem user friendly process und "convenient" zu machen, das ist mMn der falsche Weg in die noch falschere Richtung. Dazu zählt meines Erachtens auch EMLA-Salbe...obwohl ich auch schon ein einzigesmal darauf zurückgegriffen habe. Aber das war in erster Linie, weil ich dem Inker nicht nach 3 Stunden den Arbeitsprozess kaputtmachen wollte, er war so schön im flow und ich dachte, die Nadeln kommen vorne (war am Rücken,direkt oben am Wirbel) wieder raus. Also hab ich zähneknirschend den green juice akzeptiert...obwohl ich das zeug auch eher ablehne.
Na klar , sehe ich auch so. Wenn man denn so vorbildlich ist und sich da so ausführlich informiert davor und hinterher auch mega zufrieden ist. 70% der leute tun das aber nicht , lassen sich spontan mal was drauf tackern ( ich auch mal , hust hust) und sind hinterher Todtraurig drüber, informieren sich erst nachher darüber wie toll tattoos aussehen können ., und würden sich dann ne Creme wünschen, die das alles rückgängig macht. Vielleicht könnt ihr das nicht so nachvollziehen, wie sich das anfühlt ^^ wünsch ich euch auch nicht. Aber verstehen sollte man das schon.
Die Leute , die sich nach reiflicher Ãœberlegung ein tolles Kunstwerk stechen lassen, werden die Creme wohl auch nicht benutzen und das tattoo ist dann auch kein Wegwerfprodukt.
Aber spricht ja wohl nix dagegen wenn sich einer den Namen seiner ex wegcremt.
Ein amerikanischer Rechtsradikaler, hat sich seine ganzen Tattoos entfernen lassen. Selbst in einem solchen Fall, denke ich, haben die enormen Schmerzen dazu gehört.
Jedes Tattoo hat doch einen Hintergrund und wenn es nur Dummheit oder Leichtsinn war. Finde auch so ein Abschnitt, meines Lebens, gehört dann zu mir und nicht nur die überlegten, sinnvollen....
Und zur Not, wie in dem obigen Fall, muss ich halt durch die Schmerzen durch..
Was ich nicht verstehe, warum sollte man sich aus der Szene verabschieden, wenn es zu dieser Veränderung kommt..
Die Leute wo heute die Szene ausmachen, wäre dann doch immer noch die gleichen. Was interessieren einen die anderen...bzw. wäre das doch dann eine eigenständige Szene.
Wir haben das Video von der von dir angesprochenen Tattooentfernung gesehen. War schon übel und in so einem Fall bin ich auch froh, dass es hinterher vernünftig aussah. Aber die Möglichkeit ein Tattoo einfach wegzucremen ist dann doch was Anderes. Die Tattooszene von der Thirty sprach, wäre dann bald Geschichte. So wie die heutigen in Amerika lebenden Indianer nur noch wenig mit den Indianern von vor 300 Jahren zu tun haben. Die modernen Möglichkeiten der Tattooentfernung werden die bis jetzt noch bestehende Szene zerstören. Die heutigen Modetattoos sind quasi schon der Anfang vom Ende. Das ist aber wohl ganz normal. Der Wandel der Zeit ist vermutlich unaufhaltsam. Die Tätowierten des alten Schlages werden aussterben und die nächste Generation wird mit der Creme ( sollte es sie irgendwann geben) aufwachsen und daran gewöhnt sein. So ist wohl das Leben.
Sollte die Creme wirklich auf den Markt kommen, wird die Tattooszene auch das überleben. Diejenigen die sich bewusst für ein Tattoo entscheiden und die wo Tattoos leben wird es immer geben.
Das mit dem Rechtsradikalen ist sicher ein guten Beispiel, sich auch mal gegen etwas zu entscheiden. Ich meine, jeder ändert sich doch mal. Kann ja auch mal sein, dass eine Scheidung, ein Job-Wechsel, eine schwere Erkrankung oder ein Unfall einen ändert ...
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10 Quadratzentimeter 4,- Euro und die Entwicklung dauert noch ein paar Jahre. Wenn ich jetzt mit dem Abnehmen anfange, könnte es recht preiswert werden:-)
Ich befürchte, wenn das wahr wird und tatsächlich funktioniert, wird die Welt von Modetattoos überschwemmt. Ist dann wie Haare färben, wenns nicht mehr gefällt wird es rausgewaschen.
Tja, bitter.
Ich meine, wenn man sich eben über die Jahre von seinem Tattoo entfernt hat, so seelisch gesehen, dann kann man es ja vll. wegmachen lassen. wobei ich es dann von leuten wie denen aus dem Ruhrpott machen lassen würde.
naja, erstens ist es die bild-zeitung... da hatten wir doch letztens gerade eine ziemliche "blöd"-story von denen, oder ? : )
zweitens erscheint mir das ganze, wenn es denn wirklich so wie beschrieben funktioniert, ÄUSSERST optimistisch. dieser doktorand will ja diesen natürlichen abbau-prozess wieder in schwung bringen. aber so wie sich das liest, müsste man doch meinen, dass tattoos auch ohne creme quasi fast vollständig verschwinden (und die creme dies dann unterstützen würde). tun sie aber nicht. das heißt, dass man da sehr, sehr viel mehr an "makrophagen" "aktivieren" müsste, als der körper es jemals von sich aus täte.
wie realistisch, bzw. aus medizinischer sicht richtig das ganze ist, kann ich nicht sagen.
für mich liest es sich wie diese collagen-füller-falten-killer-cremes... und wir wissen alle wie toll die wirken... : )
(und drittens: wegen dem mist müssen schweine leiden...)
Die BILD...hmmm...welche Gazette war das nochmal? Ach ja, das war doch diese immer fundiert recherchierende Postille mit dem Feuilleton-Mittelteil, den umfangreichen Seiten über Philosophie und Wissenschaft und dem Anspruch, nichts als die reine Wahrheit zu berichten, nicht wahr?
Gesegnet mit dem laut Titanic kleinstbepimmelten Chefredakteur aller Zeiten (K.Diekmann/ Springer-Taliban) ?
Wenn also dieser Bericht über eine neuartige Tattooentfernungscreme ähnlich "gut" und fundiert recherchiert sein sollte wie das übrige Oevre dieses Blut-und-Spermablattes ("Faule Griechen klauen unser Geld" , "Mandy, die süsse Tittenmaus von Seite 3, gleich neben Alice Schwarzers Kolumne" (sic!) ), dann dürfte sich in nächster Zeit wohl eher nichts ändern im Lager der Modetätowierten.
Aber ist ja auch verständlich, es recherchiert sich ja auch eher schlecht, wenn man mit dem Kopp bis zum Anschlag im Anus der Machthabenden (ibidem: A. Merkel, H. Seehofer) steckt.
Aber genug der Beschäftigung mit diesem eklen Stammtischmeinungsmacher. Nur eine Sache noch, in Richtung LennyRemi:
Nein, die Schweine leiden nicht mehr als sonst, denn die Ohren sind Abfallprodukte unserer Massentierhaltung und - schlachtung.
Es ist zum Beispiel ein verbreiteter Irrglaube, dass man den Tieren etwas gutes tut, wenn man Vegetarier oder gar Veganer wird.
Als ich vor über 25 Jahren den Schritt zur fleischlosen Ernährung ging, hatte ich noch dieselbe Illusion. Damals waren so zirka 0,5 % der Deutschen Veggies. Jetzt, mehr als zwei Dekaden danach, gibt es rund 10 % der Bevölkerung, die Fleisch ablehnen, doch die Schlachtquoten sind gestiegen, die Betriebe mit Massentierhaltung mehr und grösser geworden. Das, was der Deutsche an Tierkadavern nicht mehr frisst, das wird einfach ins Ausland exportiert, denn das Fleisch wird so billig "produziert", dass sich sogar der Transport nach Afrika noch lohnt.
Deswegen ist es ein Trugschluss, wenn man meint, ohne diese tätowierten Schweineohren hätten weniger fühlende und lebende Wesen den Gang in die automatisierten Vernichtungsanstalten gehen müssen, nein, denn wir haben im Fleischgewerbe KEINE Bedarfsproduktion, sondern eine Überschussproduktion. Der Fehler liegt im kapitalistischen System begründet, welches seit seiner "Erfindung" elementar auf Ausbeutung anderer (und oft auch der eigenen Landsleute) angewiesen ist. Wer sich also für einen anderen Umgang mit nichtmenschlichem Leben ehrlich und nachhaltig einsetzen will, der darf sich nicht in solcherlei Illusion flüchten, der muss sich selbst die Systemfrage stellen. Kein einziges Schwein wäre ohne diese geinkten Ohren weniger umgebracht worden, eine Wahrheit, die dem durchschnittlichen Tierschützer und dem durchschnittlichen Modevegetarier leider seit mehr als zwanzig Jahren nicht in den Kopp zu bekommen ist.
Die professionellen Tötungsanstalten (vulgo: Schlachthöfe) laufen im selben Tempo weiter, selbst wenn alle Deutschen auf einen Schlag morgen früh zu Veggies mutieren würden...so lange sich mit dem Ausbeuten der Tiere irgendwo auf der Welt noch Geld verdienen lässt, so lange wird sich nichts ändern. Nicht die Tötungsquoten inklusive all der vom Normalverbraucher hingenommenen Quälereien und dem Leid des "Schlachtgutes" und schon gar nicht die Ausbeutung der Natur als solches, welche dem Phänomen Massentierhaltung und -schlachtung in seinem Fundament zugrundeliegt. Geld ist "unser" Gott und die heutigen Kathedralen, mit Marmorfussböden und teuerem Interieur ausgestattet, sind am Eingang mit "Deutsche Bank", "Commerzbank" und anderen heiligen Namen gekennzeichnet. Und diesem Gott hat sich ALLES unterzuordnen, vom ausbeutbaren Coltanerz für die Handys über die "dreckigen Viecher" bis hin zum Arbeiter. Tierschutz und echte Anteilnahme am Leid der Tiere beginnt erst beim Stellen der Systemfrage...alles andere ist nicht konsequent zuendegedacht.
Die Tötungsmaschine läuft weiter und weiter...Schweineohren werden zu Millionen täglich "produziert", nur um im Abfall, eurer "leckeren" Wurst oder im besten, weil sinnvollsten Falle, als Kauspielzeug für eure Haushunde zu enden.Sich also über die paar wenigen bei dieser Studie benutzten Exemplare zu echauffieren ist reichlich vermessen, denn ohne diese Studie wären die Ex-Besitzer der Ohren genauso tot, in Stücke zerlegt, teilweise sogar noch bei vollem Bewusstsein, hätten die gleichen Qualen auf dem Wege zur "Schlachtreife" erdulden müssen, nur um in den Hals irgendeines Fleischfressers geschoben und kurz danach von ihm wieder ausgekackt zu werden.
Die Maschine brummt. Ob tätowierte Öhrchen oder nicht.
Wenn dir, LennyRemi, die Tiere also wirklich am Herzen liegen, dann schau bitte tiefer und lass´ dich nicht vom vorherrschenden Infantilismus im "Tierschutz" verarschen.
Bis zu dem Punkt, dass die Bildzeitung eh nur Mist schreibt und auf Schlagzeilen um jeden Preis aus ist, bin ich noch mitgekommen und bis dahin passt das ganze auch zum eigentlichen Thema, Tattoos. Der Rest gehört ins Tierschutzforum und/ oder ins Politikforum ( falls es Soetwas gibt).
hmm...ich fand den Thread bis zur Aussage von 30/30 ziemlich belanglos....hast zwar theoretisch recht Tim, aber manche Themen ziehen andere nach sich...ick fands sehr interessant :-)
das mit den Tieren meinte ich auch nicht wirklich - ich glaub das auch nicht wirklich.
aber die Fotos hier, die sind schon ganz interessant - ich mein, wenn man mal ein wirklich misslungenes Tattoo aus den 80ern noch auf dem Oberarm hat oder so ... ;) http://www.tattoolos.com/tattooentfernung/tattooentfernung...
und dafür müssen dann auch keine Tiere leiden ;)
ich ernähre mich mittlerweile ja immerhin fleischlos.
Nur weil es einpaar usern nicht gefällt, das man gegebenenfalls mal außerhalb des Themas was bespricht , heißt des ja nicht das wir uns da immer dran halten müssen - so als ob man sich mit seinen Freunden irgendwo trifft um nur über Autos zu reden und dann sauer zu werden, wenn der andere mal über ein Motorrad redet :/
Zur Creme : hab davon auch schon vor paar Wochen wo anders was gelesen. Falls das echt irgendwie klappen sollte , Find Ichs ne gute Sache
Diesmal explizit zur Creme:
Man mag mich jetzt für bekloppt halten, aber ich finde die Entwicklung dieser "Easy Off" Tattoocreme zumindest sehr zweifelhaft, wenn nicht sogar massiv kontraproduktiv.
Aber okay, in einer Zeit, in der chirurgisch aus Würsten Mumus werden (und umgekehrt, je nach gusto des/der BetroffenInnen ^^), da kanns doch nicht angehen, dass man zu einmal getroffenen Entscheidungen stehen muss bis man den Arsch final zukneift.
Leider war aber genau das der Grundreiz an Tätowierungen , eben dass sie nicht mehr ohne weiteres einfach so weggecremt werden können. Irgendwie dünkt mir, dass mit einem Erfolg dieser creme wohl alle Dämme brechen werden, ich sehe jetzt schon 15 jährige Voll"gangsta"spackomaten, die sich die Fresse knüppeldicke mit "uldrahaddem Krasszeuch" zuballern lassen werden...für die Party am Samstag, am Montag kommt ja dann zum Glück das Paket mit der Zaubercreme.
Ich meine, bei tatsächlicher Wirksamkeit ohne Schmerz geht hier eine Hemmschwelle verloren, ohne die wir uns auf noch viel mehr an oberflächlich-dümmlichen "Hauptsache tätowiert zum Schocken"-Arbeiten einstellen können.
Wenn man dem tätowieren diese trotz lasermöglichkeit noch anhaftende Ewigkeit komplett nimmt, dann wirds für jeden, der darin mehr sieht als eine temporäre Körperbemalung, wahrscheinlich furchtbar bitter....fehlt nur noch eine Möglichkeit, das tattoo total schmerzfrei zu applizieren, aber da gibts doch bestimmt auch bald eine Creme...oder was von Ratiopharm.
Bildchen aus dem Netz ausdrucken, auf die Pelle legen und mit Tattoocreme drüberschmieren....und schwupps ist nach 3 Stunden Einwirkzeit der ganze Driss drin. Ich weiss nicht, wie ihr das seht, aber ich fühle mich zunehmend unwohl, wenn Tattoos bald nur noch sowas ähnliches sind wie Haare bleichen und färben.
Sei es beim Einbringen in die Haut..oder beim Wiederherauslösen mittels Creme.
Sollte Dr Seltsam hier mit seinem Produkt Erfolg haben, dann ists wohl um den Kernpunkt von Tattoos endgültig geschehen.
Ich bin gegen die Creme, wie auch gegen diese Betäubungssalben. Will aber damit niemanden verurteilen der solche Hilfsmittel anwendet. Nur für mich ist das nichts. Ich finde Motivwahl, Suche nach passenden Inker und den Tätowiervorgang fast wichtiger, wie das Endprodukt. Keine Ahnung wie ich das erklären soll, aber ich lasse mich mich nicht wegen Mode usw. tätowieren, da fände ich es mitlerweile schon fast besser unbunt zu bleiben.
Ein amerikanischer Rechtsradikaler, hat sich seine ganzen Tattoos entfernen lassen. Selbst in einem solchen Fall, denke ich, haben die enormen Schmerzen dazu gehört.
Jedes Tattoo hat doch einen Hintergrund und wenn es nur Dummheit oder Leichtsinn war. Finde auch so ein Abschnitt, meines Lebens, gehört dann zu mir und nicht nur die überlegten, sinnvollen....
Und zur Not, wie in dem obigen Fall, muss ich halt durch die Schmerzen durch..
Was ich nicht verstehe, warum sollte man sich aus der Szene verabschieden, wenn es zu dieser Veränderung kommt..
Die Leute wo heute die Szene ausmachen, wäre dann doch immer noch die gleichen. Was interessieren einen die anderen...bzw. wäre das doch dann eine eigenständige Szene.
Das mit dem Rechtsradikalen ist sicher ein guten Beispiel, sich auch mal gegen etwas zu entscheiden. Ich meine, jeder ändert sich doch mal. Kann ja auch mal sein, dass eine Scheidung, ein Job-Wechsel, eine schwere Erkrankung oder ein Unfall einen ändert ...
Sag niemals nie, ist daher auch ein Lebensmotto von mir - das zweite ist "Du erntest, was du sähst!"