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selber schuld ?!?..

hi leute,
ich lese hier immer wieder die leute, die schlechte tattoos haben wären selber schuld weil sie sich nicht schlau gemacht hätten.
ich bin da echt oft anderer meinung und glaube auch fest daran, dass in ein paar jahren nicht mehr jeder, der sich ne maschine leisten kann, sich auch tattoo artist nennen darf, sondern dass das tätowieren ein ganz normaler lehrberuf werden wird.
hoffe ich wenigstens, ich würde das prinzipiell gut finden.
es gibt viele studios, die gefaktebearbeitete und sowieso nur die allerbesten werke zeigen, da glaubt der kunde, das gezeigte wäre eben das level, was zu erwarten ist. finde ich verständlich und das verhalten von studio betrug.
auch das argument, man ätte ja das stencil gesehen find ich bisschen weit hergeholt, denn wenn es nicht ultra einfache Motive sind erkennt ein laie da nicht viel. ich erkenne anhand vom stencil z.b. nicht, wie das tattoo werden wird, ausser vielleicht die größe.
mir kommt das hier manchmal so bisschen betriebsblind vor, ihr seht da nur euer wissen, eure jahrelange erfahrung mit dem thema und habr bisschen aus dem blick verloren, dass auch ihr mal kein und unwissend zu dem thema gekommen seid. ich denke mir auch bei manchen motiven "oje schon wieder ne feder, kompass, lilie, tigerTiger-Tattoos suchen..." aber wenn ich ehrlich bin: im RL sehe ich diese tattoos gar nicht so oft, sondern das macht das lesen in den foren und weil ich mich eben schon ein paar jahre mit dem thema beschäftige.
wenn ich in ein restaurant gehe habe ich auch gewisse vorstellungen (auch das ist zum großen teil handwerk) und das zu recht, genauso sollte man das von tättowierern auch erwarten können. kann man aber leider nicht. ist das die schuld des kunden? ich würd sagen: nein


 

Da kann man geteilter Meinung sein. So ein Tattoo ist ja für die Ewigkeit. Wer da in das erstbeste Studio rennt, weil er ein paar Fotos in deren Werbung gesehen hat, ist schon ein wenig selbst schuld, wenn es dann schief geht. Dank Internet kann man sich heutzutage viel besser informieren als früher. Wer sich dabei Zeit nimmt, findet auch einen guten Tatowierer. Hat der dann einen schlechten Tag , kann man dem Kunden wirklich keine Mitschuld geben. Aber wie gesagt, eine gewisse Vorarbeit seitens des Kunden, um die schlimmsten Reinfälle zu verhindern, kann man schon erwarten.

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Es war noch nie so einfach sich über etwas zu informieren, als in der heutigen Zeit. Wenn ich vorhabe mir ein Tattoo anzuschaffen, dann mache ich mich eben vorher schlau oder frage Leute die sich damit auskennen. Und ja, das kann unter Umständen auch etwas dauern.
Aber das praktiziere ich genau so wenn ich plane mir anzuschaffen,
was einen gewissen Wert hat. Und das ist nicht mal für die Ewigkeit.

Wer, wenn nicht ich selber, soll denn sonst Schuld daran sein, dass ich mir einen miesen Tätowierer ausgesucht habe?

 

Das mit der echten Ausbildung wird nicht viel ändern. Siehe Schweiz, ich finde nicht, dass das Niveau da sehr viel gestiegen ist...

 

Es wird niemals ein Lehrberuf, das ist nicht in der Planung und macht auch keinen Sinn, niemand will das, es ist auch nicht umsetzbar. Es kommen aber Befähigungsprüfungen in hygiene und Sachkunde.
Wird aber nicht viel ändern, geb ich euch Brief und Siegel drauf
(hat weder in Ö noch CH ansatzweise was gebracht).

Ja, es werden sicher sehr viel weniger Leute Tätowierer, die es nicht können, aber es werden auch weniger, die es könnten.
Und natürlich sind die Kunden zu einem riesen großen Teil überhaupt erst Schuld dran, dass es mittlerweile so viele Stümper gibt: Angebot und Nachfrage! Ihr füttert diese Kratzer als gäb's kein Morgen und wundert euch DANN, dass die so viele zufriedene (blinde) Kunden haben? Das Problem ist hausgemacht! Würde man mehr auf Qualität achten (und das kann jeder, denn es ist keine Geld - sondern eine Interessenfrage), wären viele dieser Kratzer längst verhungert. Aber stattdessen wird schlechte Arbeit gefeiert und gepriesen wie geschnitten Brot.

Ja, die Kunden sind zu 95% selbst schuld an schlechter Arbeit, weil sie sich nach Bewertungen, Empfehlungen und anderen sinnfreien Qualitätsmerkmalen richten, anstatt himmelsackzement die eigenen AugenAugen-Tattoos suchen zu schulen -
das ist leider allen vieeel zu anstrengend und aufwändig!
Denn es dauert mitunter Monate, Jahre.
Aber genau das gehört mittlereile unbedingt dazu, wenn man den Haufen mittelmäßiger bis schlechter Tätowierer erkennen können will - die ihr, die Kunden, euch selbst ran gezüchtet habt!
Die restlichen 5% sind dann leider betrügerische Absichten oder ein lustloser Tätowierer, auch das kommt, wie in jedem Handwerk, leider mal vor.
Und ist auch nicht vermeidbar.

 

bei mir klappts AugenAugen-Tattoos suchen schulen seit 4 Jahren nicht :-C
habe aber Euch ;-D

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Eine Regulierung in einem künstlerischen Metier kann allerhöchstens sicherstellen, daß ein gewisser arbeitstechnischer Standard gehalten wird. Also Sachen wie hygiene und Methodik...niemals aber wird man auf einen Nenner kommen, was den künstlerischen Aspekt anbelangt. Was ist scheisse, was tolle Kunst? Einige würden die Krickelkrackelstylesachen vom SwastikaSwastika-Tattoos suchen Freakshop als kacke titulieren, ich hingegen finde den radikalen "art brute" Ansatz vom SFS endgeil und hochkünstlerisch. Wieder andere können in den recht aktuellen "Scribblestyle" Sachen nix künstlerisches erkennen, wo anderen vielleicht das HerzHerz-Tattoos suchen übergeht. Ebenso mit dem Pastellstyle, bei Puristen eher verpönt, weil für gewöhnlich wenig haltbar gestochen, andere wollen nur und ausschliesslich "dezent abgetönte" Tattoos auf sich.
Ist halt eine schwierige Frage, die Frage "Was ist Kunst und was ist Mist?".

Bezüglich Amnesies Einwurf, der Kunde stünde in der Pflicht, sich vorher kundig zu machen...das kann ich grösstenteils bejahen, ich sehe die Sache Kundenselbstverantwortung jedoch auch differenziert. Die Tattooszene hat sich in den letzten dreissig, vierzig Jahren aus der Halbwelt in die Gesellschaft geschmuggelt und die Abteilung "Depp" schwappt halt mit fortschreitender Kommerzialisierung in exponentiell ansteigender Zahl in die einstige Subkultur Tattooing hinein, ob das einem passt oder nicht. Leider.

DAS ist jedenfalls die Kehrseite der Medaille, das Contra zu all den Pros für eine weitervoranschreitende Akzeptanz der Normalisierung von Tattoos....und da kommen halt die Tätowierer selbst ins Spiel, jedenfalls diejenigen Tätowierer, die einen feuchten Kehrricht auf lange bewährte Regeln geben. Heute ist es normal, daß irgendeine dahergelaufene Flitzpiepe sein erstes Tattoo gleich mit 16,17 auf den Hals oder die Hand bekommt. Früher hätte man in einigen Studios alleine schon für die Anfrage "Allererstes Tattoo, bitte auf´n Hals!" höchstens eine geschossen bekommen. Aber weil es Tätowierer gibt, die sich den eigentlich bewährten Regeln ihres Berufsstandes indifferent gegenüber verhalten und unsoldiarisch gegenüber ihren Kollegen, die "so blöd" sind , sich an die Regeln, die ja nicht aus Schikanebedürfnis gegenüber Anfängern heraus entstanden sind, zu halten, deswegen fehlt es eben an einem Korrektiv, einem Inhibitor, der wenigstens die allerblödesten Entscheidungen ( total besoffener Kunde torkelt in den Shop, grinst enddämlich und sagt "Bitte einmal eine Muschi auf meine Stirn!"...)und die allerblödesten Kunden ("Hea , isch bin arbeitslos unn hab noch kää Dedduuh, awwer will glei mimm Gsischd oofange! Do hawwisch Geld, fonge mer glei oo?") aus den Shops draussenhält; Tattoo ist halt "in", zumindest in gewissen "Schichten".

Ist halt ein zweischneidiges Schwert, Tattoos sind eben etwas anderes als reine Konsumware, bei der eine dumme Entscheidung auch nicht allzu viele negativen Nachwirkungen halt. Aber erklär das mal Individuen, denen es auch schon relativ scheissegal ist, was sie für einen Mampf in sich reinstopfen und was ihr neuer 3 Meter Flatscreen für einen riesigen Klimaabdruck bei der Herstellung hinterlässt...aber komplett verantwortlich machen möchte ich die Leute dafür nicht, denn irgendwo sind solche Leute ja auch gewollt, sie sind das Rückgrat unserer Konsumgesellschaft. Als der Computer noch eine neue Technologie war und man noch wissen musste, wie man zB Treiber von Hand installiert, da war der PC nicht das Massenphänomen, das er heute ist...."zufälligerweise" ging das Massenphänomen Computer los, als man auch wirklich alles auf Plug&Play oder AutoInstall umgestellt hat. "If you want to appeal to the ordinary people, dumb it down!"...hier wären die Tätowierer selbst gefragt, ein Korrektiv zu bilden...und es gab ja auch schon halbherzige Versuche dazu wie den DTV. Aber als Künstler sind eigenbrötlerische Tendenzen nichts seltenes ;) , von daher ist ein Zusammenschluss auch wirklich aller Tätowierer in D , die sich quasi selbstkorrigieren indem sie offensichtlich unfähige "Kollegen" "überreden", wegen mangelndem Talent aus dem Business auszusteigen, genauso illusorisch wie mafiös. Leider fehlt mir die Phantasie, mir etwas besseres und gleichzeitig funktionierendes auszudenken...wir werden also sowohl mit den positiven Veränderungen (Erreichbarkeit von Tätowierern, leichte Recherche durch das Internet usw.) der gesellschaftlichen Assimilation des Tattooings leben müssen wie auch mit den negativen, den Ursprungsgedanken des Tattooings verwässernden Auswüchsen...in den tribalistischen Ursprungskulturen musste man sich sein Tattoo noch verdienen , heute kauft man es wie eine neue Handtasche oder ein Shirt. Das finde ich scheisse, dennoch ändert es ja nichts an der Tatsache an sich, daß Tattoos heute fast schon die Norm sind.

Alles beeinflusst sich wechselseitig und ich denke daher, daß es zu einfach ist, dem Kunden die Hauptschuld zuzuweisen. In Gesprächen mit solchen Kunden, die sich nicht informieren, habe ich für mich selbst entschieden, daß das keine willentliche Sache ist...die können einfach nicht anders, weil das eben auch die Haupt- und meist auch einzige Herangehensweise an das gesamte Leben ist. Oder, wie der neue EU-Parlamentarier Nico Semsrott (Die PARTEI) es formuliert: Der Mensch ist 1) dumm , 2) faul und 3) triebgesteuert. Dies trifft sowohl auf depperte Kunden zu als auch auf depperte Tätowierer. Und das ist im Grunde auch schon mein finales Statement zu dem ganze Themenkomplex "Kommerzialisierung des Tattooings"...je mehr Leute sich für Tattoos interessieren, desto mehr dumme Leute werden sich für Tattoos "interessieren", aus den falschen Gründen und auf die falsche Weise. Oder auch anders gesagt: wer, wie unser herzallerliebster "PC Doktor", daran scheitert, herauszufinden wes´ Geschlecht Amnesie hat, obwohl er die Infos auf seinem Bildschirm vor sich hat, dem werden wohl auch alle Belehrungen hinsichtlich "Gute Tattoos erkennen und sich selbst abholen!" auch nicht mehr gross helfen. Als ich das erstemal "Idiocracy" , den Film, gesehen habe, dachte ich noch, das wäre eine Komödie....jetzt weiss ich, daß das die Blaupause für unsere postKapitalistische Gesellschaft war. Hat man einmal erkannt, daß die Menschen im Prinzip kaum etwas anderes darstellen als evolutionär gerade frisch vom BaumBaum-Tattoos suchen gefallene und dabei ihre Fell und den Schwanz verlorenhabende Affen, dann regt einen nix mehr auf. Dadaismus verstellt sich als abstrakt-abstruse Kunstform, dabei ist der Dadaismus in Wahrheit die der tatsächlichen Realität am nächsten kommende, die Realität menschlichen Lebens am exaktesten abbildende Kunst , die es gibt. Man lacht einfach. Über den PC Doktor und sein youtube-Filmchen, über die nächste Ursel, die in den erstbesten "allerbesten Däddoowieherer wo isch kenn`!!" Laden reinrauscht, über die Kasper, die ihr erstes Tattoo gleich auf den Hals gebatscht haben wollen, über Leute, denen auch der Studioname "Scratchers Heaven", "Tattoo kaputt!" und "ISCHKANNIX Tatuhs (!)" nicht die Chuzpe nimmt, da reinzustürmen und sich vorhersehbar schlecht vollnageln zu lassen ....man lacht irgendwann nur noch. Nicht aus Belustigung, sondern aus reiner Verzweiflung. Und weil darüber zu lachen die einzige funktionierende Bewältigungsstrategie für das alles ist. Die "Krone der Schöpfung", die "Herrenrasse", das "Salz der Erde"...am Arsch! ;)

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Da hat sich einer seinen ganzen frust vom Herzen geschrieben :)
Irgendwie hat der Thirty wahrscheinlich sogar recht.

 

War denn früher wirklich alles besser? Die verschrabbelten Indianerköpfe auf den Speckärmchen alternder Biker sprechen eine andere Sprache.^^

Ich kenne im Ruhrgebiet ein paar Läden, da hat sich seit den 80ern nichts getan. Da hängen die gleichen angeranzten Flashsheets, der Stecher hockt da im Wifebeater mit der Fluppe in der Fresse uns streichelt seinen Pitbull.
Inwiefern das mehr Qualität hat als der Berliner Hipster"artist" mit ökoveganer Lattebar erschließt sich mir nicht so ganz :-D

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ich finde ja auch, dass der kunde eine mitverantwortung trägt, trotzdem wird mir das hier oft viel zu pauschal abgefrühstückt: wer ein so lala tattoo reinstellt hat sich (natürlich) nicht informiert, wollte (selbstverständlich) sparen wie ein kranker affe und wollte ausserdem (ist ja klar wie nix) auch nicht auf einen termin warten.
ne oberflächlichere aburteilung gibts ja wohl kaum und ich glaube, da ist irgendwo auch bisschen das verständnis für nicht so involvierte leute abgekommen und finde das halt bisschen sehr abgehoben.
ich hab inzwischen schon jede menge halbgurken gesehen bei denen man aufgrund der HP eben nicht von einem solchen ergebnis ausgehen musste, auch welche, die durchaus nicht günstig waren und die nicht an teenies die (nochmal ne plattitüde) natürlich keine ahnung haben.
ach so, was ich eigentlich schreiben wollte: ich finde die resonanz hier in thread ganz toll und jeder meinungsäusserung hat natürlich ihren platz, auch wenn ich das vielleicht anders sehe!

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meiner Meinung nach hat jeder das Recht sich ein gutes oder schlechtes Tattoo abzuholen,
sei es mit Absicht oder wider besseren Wissens ...
ebenso ists mir genehm User finden Tätowierungen unterschiedlich gut oder schlecht.

Ich schreibe ja auch ab und an meine (Laien)Meinung,
mich zu deshalb zu streiten, nehmts mir nicht krumm, ist mir zu müßig ...

Eines ists jedoch zumeist: amüsant ;-D


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